Körperbilder
2016 | series | mixed techniques on fiberboard | 26 x 24,7 cm | photos: Jürgen Rösch
Dietrich Roeschmann in the Badische Zeitung 2016: Scheint Zeller hier auf den ersten Blick an einem Index möglicher Abstraktionen des menschlichen Körpers zu arbeiten – vom trivial-existenzialistischen Giacometti-Rip-Off bis zur coolen Material-Collage im Street-Art-Look ist alles dabei –, verraten ihre Bilder zugleich eine auffallende Begeisterung für die haptischen Qualitäten, die die Auslöschung der Figur durch chemische und physikalische Materialprozesse hervorbringt.
Dass bei manchen ihrer Überarbeitungen am Ende kaum mehr als ein Fleck übrig bleibt, als sei der Körper unter extremer Hitze verdunstet, scheint die Spur als Hinweis auf das Abwesende ins Zentrum zu rücken. Ob wir diese mit der Aura von Vergänglichkeit, Verletzlichkeit oder Begehren aufladen, bleibt uns überlassen. Doch auch das zeige diese Bilder: Toner, Holz und Nitrolösung wissen nichts von solchen Zuschreibungen – nicht einmal, zu welch absichtsloser Schönheit zu reagieren sie imstande sind.
The starting material for these works is photographs of bodies, which are transferred onto fiberboard using transfer techniques. The prints are then further developed, and the body gets placed in environments that combine different haptic and spatial qualities.
In this juxtaposition of textural and content-related statements, the body’s presence is explored, and the question is asked about the real and ideal levels at which a person is present, where something of them manifests itself – apart from where a person exists in their physicality.
DE
Ausgangsmaterial für diese Arbeiten sind Körperaufnahmen, die in freien Formen der Umdrucktechnik auf Faserplatten übertragen werden. Anschließend werden die Motive weiterbearbeitet und der Körper in Umgebungen gesetzt, in denen unterschiedliche haptisch-räumliche Qualitäten zusammengeführt sind.
In dieser Gegenüberstellung von texturalen und inhaltlichen Aussagen wird der Körper in seiner Anwesenheit ausgelotet und es wird hinterfragt, in welchen reellen und ideellen Ebenen Mensch anwesend ist, wo sich etwas von ihm manifestiert – abgesehen davon wo Mensch in seiner Körperlichkeit besteht.